WDSN-Regelwerk revolutioniert ZEB auf Woiwodschaftstraßen

Am 2. und 3. April 2019 fand im polnischen Zegrze bei Warschau ein Workshop zur standardisierten Zustandserfassung und -bewertung der Woiwodschaftstraßen (kurz: WDSN) statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Straßenverwaltung der Woiwodschaftstraßen in Olsztyn und der HELLER Gruppe. Unter den Teilnehmenden waren Vertreter von insgesamt 15 Straßenverwaltungsbehörden der Woiwodschaftstraßen sowie Vertreter des Infrastrukturministeriums.

In seiner Eröffnungsrede lobte Herr Waldemar Królikowski, Direktor der Straßenverwaltung der Woiwodschaftstraßen in Olsztyn, die beispiellose Zusammenarbeit der sechs Woiwodschaften, die sich an der Entwicklung des WDSN-Regelwerks beteiligten. Bisher existierte keine Richtlinie für die Planung und Durchführung regelmäßiger Zustandserfassungen und -bewertungen der Woiwodschaftstraßen. Eine rationelle, langfristige Planung der Straßenerhaltung und ein Austausch zwischen den Verwaltungsbehörden war dadurch kaum möglich. Auch die Verwendung der Regelwerke, die für Nationalstraßen entwickelt wurden, war keine zielführende Alternative, da Woiwodschaftstraßen andere Anforderungen als Nationalstraßen erfüllen müssen. Das Regelwerk WDSN schließt somit eine entscheidende Lücke, indem es den Straßenverwaltungen von Woiwodschaftstraßen Richtlinien für die Planung der Zustandserfassung, die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen und die Qualitätskontrolle von Messdaten und Ergebnissen bietet.

Die Bedeutung des Regelwerks erkannte auch das polnische Infrastrukturministerium. Herr Grzegorz Kuczaj, Leiter der Abteilung für Technische Bedingungen im Referat für Öffentliche Straßen, bezeichnete das Regelwerk als eine äußerst wertvolle Initiative. Dank dem Standard wird es endlich möglich sein, den Zustand von Woiwodschaftstraßen zwischen den einzelnen Woiwodschaften zu vergleichen. Das Ministerium plant das WDSN-Regelwerk in die gerade entwickelten Richtlinien für die Erhaltung von öffentlichen Straßen aufzunehmen.

Herr Zbigniew Tabor, Direktor der Straßenverwaltung in Katowice, wies auf die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Zustandsdaten hin, einschließlich der Bestimmung der Restlebensdauer der Fahrbahn. Er betrachtet die Zustandserfassung nicht als Kostenfaktor, sondern als eine Investition in Wissen, das für die optimale Planung von Erhaltungsmaßnahmen essentiell ist.

Ziel des Workshops war es nicht nur, über das neue Regelwerk zu informieren, sondern auch eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen im Bereich der Zustandserfassung zu schaffen. Während der Diskussionsrunden wurden unterschiedlichste, teilweise kontroverse Aspekte der Planung und Durchführung der Zustandserfassung erörtert sowie Fragen bezüglich der Vergabeverfahren beantwortet. Die Veranstaltung wurde durch die Vorstellung von Messgeräten zur Erfassung der Längs- und Querebenheit, Makrotextur, Griffigkeit und Einsenkungen abgerundet.

Die HELLER Gruppe, die mit der Organisation und Leitung des Workshops betraut wurde, ist überzeugt, dass der Workshop das Bewusstsein von Straßenbetreibern für die Vorteile einer systematischen Zustandserfassung auf Grundlage einheitlicher Standards stärken konnte. Die diesjährige Veranstaltung war der Startschuss für einen regelmäßigen Austausch zwischen den Verwaltungen der Woiwodschaftstraßen. Für nächstes Jahr ist ein weiterer Workshop geplant, der der Verwendung von Zustandsdaten zur Planung von Erhaltungsmaßnahmen gewidmet sein wird.